Trillhaase - eine Künstler-Familie aus sechs Generationen
Schloss
Kromsdorf bei Weimar 8.7.2011
bis 25.09.2011 , Do-So 11 bis 17 Uhr (Festsaal)
Vernissage am 8.7.2011 um 19 Uhr
Adalbert Trillhaase
Am 7. Januar 1858 Geburt von Adalbert Fritz August Trillhaase
als
Sohn einer angesehenen Bürstenmacherfamilie in Erfurt.
– Besuch der höheren Schule in Erfurt
(kein guter Schüler, Träumer)
– nach Beendigung der Schule kaufmännische
Lehre in Erfurt
1890 – Heirat mit Auguste
Löhrer, Tochter eines Industriellen aus Hattingen
– Ehepaar lebt in Bielefeld
– Adalbert Trillhaase betreibt dort eine Leinweberei
– Geburt des Sohnes Adalbert
1892 Geburt des Sohnes Siegfried
1894 Übersiedlung nach
Düsseldorf
1894 Geburt der Tochter Felicitas
1896 Übersiedlung nach
Stuttgart, später nach Hagen (Westfalen)
1899 Übersiedlung nach
Düsseldorf in das Haus des verstorbenen Schwiegervaters
– A.
Trillhaase verwaltet das Vermögen seiner Frau (Liegenschaften
und
Häuser)
1907 Tod des Sohnes Adalbert Trillhaase
1914-18 Familie lebte im 1. Weltkrieg in Mentard / Holland
1919 Rückkehr nach Düsseldorf,
Gartenstraße 21
1920 Umzug zum Hindenburgwall 1, in der
Nähe von „Mutter Ey“
– dadurch Kontakt mit jungen Künstlern
– durch Otto Pankok angeregt,
beginnt A. Trillhaase zu malen
– Aufnahme in die Künstlergruppe
„Junges Rheinland“
1922-32 Gemeinschaftsausstellungen in Düsseldorf, Berlin,
Köln, Königsberg, Wiesbaden
(auch mit Arbeiten von
Siegfried Trillhaase)
–
Begegnungen mit Chagall, Dix, Jankel Adler, Wollheim, Max Ernst u.a.
– 1923
malte Otto Dix das Portrait „Der Maler Adalbert Trillhaase
und
seine Familie“
1933 Malverbot von den
Nationalsozialisten
1935 Übersiedlung nach
Niederdollendorf bei Königswinter in die „Villa
Trillhaase“
12.Mai 1936 Tod von Adalbert Trillhaase
Adalbert Trillhaase gilt als der bedeutenste naive Maler Deutschlands.
Seine Kindheit und Jugend im mittelalterlichen, religiösen
Erfurt waren die Grundlage für seine
spätere besondere Bildsprache.
Er war ein wohlhabender Mann mit einem extrem egozentrischen und
despotischen Verhalten.
Nächtelang studierte er vorwiegend die Bibel. Mit 60 Jahren
begann
er vor allem Bibel-Bilder zu malen, in denen sich einzigartig Merkmale
frühmittelalterlicher Malerei finden. Durch die Malerei
veränderte sich sein Verhalten. Er öffnete sein
inneres und
sein äußeres Haus.
Otto Pankok berichtet: „Saßen im Häuschen,
diesem alten Raritätenkasten, der Trillhaase, diese oder
jene jungen Maler. Der kleine Schwesig und der rote Wollheim und
Männe Hundt und der Prolet Dix,
Feigler, Max Ernst und der blonde Gilles und der redselige Paling und
Nautke der sich ein Barthaar auszieht. Zwischen ihnen ihr Vater, Onkel
und Nestor Adalbert und am Ofen auf einem Rokokodreibein Siegfried,
lächelnd, kratzbürstig gütig, eine Kette Zigaretten hastig
schmauchend. Und von den Wänden tobten in wüstem Dada die
Bilder
der Zeit ...“
Siegfried Trillhaase kaufte Bilder der jungen Künstler und
hängte sie im Haus des A. Trillhaase auf.
Durch die große Freude am malen und zeichnen und die
sichtbare Wirkung am Wesen des Malers,
zog er die jungen Künstler, die bei der „Mutter
Ey“ sich trafen, an und sie nahmen ihn in ihre Mitte auf.
Literaturvermerk:
– Juliane Roh: Adalbert Trillhaase
– Katalog vom Clemens-Sels-Museum Neuss Adalbert Trillhaase
Retrospektive zum 50. Todestag
– Katalog Adalbert Trillhaase, Ausstellung 1988, Galerie
Remmert und Barth