Seit 1991 entstehen meine großflächigen Arbeiten aus Leder (glatt gewalztes, naturgegerbtes Rindleder). Seit langem fasziniert mich das Material Leder. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwann fing ich an, es zu bearbeiten. Ich schneide, forme, ritzte, male, färbe und durchsteche es. Leder ist mein Material, das weder weich noch hart ist, animalisch riecht und auf dem kalte Farben Wärme ausstrahlt. Meine Ausdrucksmöglichkeiten sind vielseitig. Deshalb lautet mein Motto für die Galeriebesucher und Freunde meiner Arbeiten : "Bitte berühren" - ganz im Gegensatz zum sonst üblichen Umgang mit Kunstwerken. Bitte besuchen Sie mich - meine Arbeiten muss man sehen und riechen!!! Der rote Faden in meinen Werken sind die "Trillis" - Figuren mit Symbolen auf den Köpfen. In meinen Werken erzählen sie teils humorvolle, teils erotische Geschichten, handeln von Märchen, über Städte und Länder, von Indianern, Prinzen und bösen Geistern. Besondere Aufmerksamkeit haben meine Bilder über HAVANNA, VENEDIG, ST. PETERSBURG, BERLIN (3), zuletzt KASSEL erzielt. GINKGO BILOBA - einer symbolträchtigsten Baum der Welt und seine Blätter haben es mir angetan. Es steht für Liebe, Geduld, Zweieinigkeit und die Hoffnung - also alles aktuelle Wünsche und Ziele in dieser Welt. Sie finden die Blätter und "TRILLIS" bei mir u.a. in Spiegeln, Schmuck, Plastiken, Gebrauchskunst (Stühle, Mousepads, Ordner, Büchereinschläge, etc.). Sie sind echte Botschafter meiner Liebe zum Material. BLINDENSCHRIFT - BILDER - ist ein aktueller, für mich sehr spannender Weg, eine Kombination zwischen dem Erfühlen des Leders und dem Ertasten der in Brailleschrift abgefaßten Texten (z.b. Goethezitate). Die mit kleinen, ins Leder eingelassenen Metallkügelchen (6-Punkt-Schrift) werden durch Klartexte für Sehende ergänzt. Es bedeutet für Augen und Hände eine Faszination! Das Material Leder als Träger für Geschichten, die Gedanken, Gefühle und Phantasie beflügelt mich! Ich bringe das Leder mit großem Respekt, wie unsere Vorfahren, wieder in die Kunst ein. Denn Leder berühren heißt gelebtes Leben berühren und Lust dabei empfinden. Gabriele Trillhaase